Gaming Head­set Test 2023

Als Gamer hat man es nicht einfach. Einzelspieler Kampagnen sind out, die erfolgreichsten Spiele unserer Zeit sind Online Multiplayer Games. Um auch nur halbwegs erfolgreich an einer Session teilzunehmen benötigt man also ein Gaming Headset. In dieser TechWatch Testreihe schauen wir uns fünf Gaming Headsets von bekannten Herstellern an und versuchen herauszufinden, welches Modell uns überzeugt. Weitere interessante Testberichte sind auf der Seite only4gamers zu finden.

Audio-Technica...
  • Der Windschutz des Mikrofons verhindert Störgeräusche durch Atmung...
  • Kompatibel mit PS4, Smartphones & PC. Auch kompatibel mit Xbox One bei...
Razer Kraken 7.1 V2:...
  • PS4 und Esports Headset
  • Verbesserte 50-mm-Audiotreiber, die individuell für ausgewogenen...
  • Trendige vergrößerte Ovale Ohrpolster und ein Unibody-Rahmen aus...
Cyber Monday
Logitech G433...
  • DTS 7.1 + Pro G 7.1 Audiopositionierung: Eintauchen in Spielewelten...
  • Außenhülle aus leichtem Material: Das flüssigkeits- und...
  • Sports Mesh Ohrpolster: Behalten Sie auch bei langen Gaming Sessions...
Sennheiser GSP 350...
  • Tauchen Sie in Ihr Spiel ein - Hochwertiger Dolby 7.1-Surround-Sound
  • Genießen Sie die kristallklare Sprachqualität - Professionelles...
  • Passen Sie den Sound an Ihre Bedürfnisse an - Anpassbare...
HyperX HX-HSCRS-GM...
  • Plug N Play Dolby Surround 7.1 Audio Technology; Fortschrittliche USB...
  • Sound Stage in Studioqualität ermöglicht dir, Geräusche zu hören,...
  • Ein hochwertiger und einzigartiger HyperX Memoryschaum sorgt für...

Der Ruf eilt ihnen voraus

Es sollte offensichtlich sein was Gaming Headsets sind. Es handelt sich natürlich um Kopfhörer mit integriertem Mikrofon für Spieler. In unserem Test beschränken wir auf kabelgebundene Modelle. Wer sich mit Technik auskennt, weiß was das Präfix „Gaming“ verspricht. Schlechte Leistung im Zocker Design, idealerweise Falle mit RGB LEDs.

Leider kann man dieses Vorurteil von vornherein auch bei Gaming Headsets bestätigen. Oftmals werden hier besonders gute Positionsgeräusche durch digitalen 7.1 Surround Sound versprochen. Das ruiniert meist den Klang und bietet nur minimalen Nutzen im Spiel. Zumindest im Stereobetrieb klingen die meisten Gaming Headsets aber gut.

Dafür versagen sie in Sachen Mikrofonqualtiät auf ganzer Linie. Wer schon mal in öffentlichen Lobbys unterwegs war, wird sich ebenfalls gefragt haben wie die Mitspieler ihren Toaster mit dem PC verbunden haben. Ausreden wie „reicht ja“ gibt es bei uns nicht. Im Jahre 2023 muss auch ein kleines Mikrofon in der Lage sein gute Qualität zu liefern. Lavalier Funkstrecken lassen grüßen.

Als Gamer erwartet man zusätzlich besonders guten Komfort. Immer hin müssen die Gaming Headsets auch nach einer längeren Session noch bequem sitzen. In Sachen Lieferumfang darf man Verlängerungen und USB-Soundkarten erwarten, mindestens aber auch die Möglichkeit via 3,5mm die teure Soundkarte zu verwenden die besseren Sound verspricht.

Die Kriterien des Gaming Headset Tests

Für unsere Testreihe legen wir wie immer Kriterien fest. Anhand dieser werden die Gaming Headsets einzeln und in diesem Artikel untereinander verglichen. Um wichtige Aspekte hervorzuheben werden diese Kriterien wie unten aufgeschlüsselt gewichtet.

Ausschlaggebend für die Qualität von Gaming Headsets sind vor allem die Audio- und Mikrofonqualität. Aufnahmen jedes Mikrofons findet ihr übrigens in den Einzeltests der Geräte. Wir bewerten zusätzlich den Komfort der Gaming Headsets. Tragegefühl, Größenverstellung und Gewicht zählen hier. Auch die Verarbeitung und das Design werden bewertet. Letztlich gehört auch ein anständiger Lieferumfang zum perfekten Gaming Headsets dazu.

  • Audioqualität – 30%
  • Mikrofonqualität – 30%
  • Komfort – 15%
  • Verarbeitung und Design – 15%
  • Lieferumfang – 10%

Soweit verstanden? Dann hört mal genauer hin…

Audioqualität (30%) – Audiophile sollten weghören

Wie erwartet enttäuscht kein Gaming Headset in Sachen Audioqualität komplett. Das Logitech G433 schneiden hier am schlechtesten ab. Hier fehlt es an Klarheit und Bass. Im Einzeltest findet ihr unsere Equalizer Einstellungen die das Ganze etwas verbessern. Der Sennheiser GSP 350, der HyperX Cloud Revolver X sowie das Razer Kraken 7.1 V2 liegen ungefähr auf gleicher Stufe. Sennheiser fehlt es etwas am Bass, HyperX könnte etwas lauter sein. Währenddessen versucht Razer uns umzubringen. Bei maximaler Lautstärke erreicht das Razer Kraken 7.1 V2 eine Lautstärke von 105 dB. Praktisch: Das Headset kann gleichzeitig als stylischer Lautsprecher verwendet werden. Das grenzt schon an versuchter Körperverletzung. Den besten Sound bietet das Audio-Technica ATH-ADG1X. Auch hier lässt sich mit dem Equalizer noch mehr rausholen. Der Unterschied zum den drei Verfolgern ist übrigens marginal und dem hohen Kostenpunkt nicht gerecht.

Abgesehen vom Audio-Technica ATH-ADG1X bieten alle Headsets virtuellen 7.1 Surround Sound. Wir halten das, wie bereits oben erwähnt, für eine vollkommene Ver­schwendung. Wer besseren Raumklang will sollte zum einzigen offenen Headset greifen – ebenfalls dem Audio-Technica. Durch die offene Cha­rakteristik verbessert sich der Raumklang automatisch. Virtueller 7.1 Sound funktioniert zwar, bietet aber kaum Vorteile. Zusätzlich dazu verschlechtert sich die Audioqualität der Gaming Headsets dadurch dramatisch. Egal wozu ihr greift, lasst den Surround Sound aus. Wer 7.1 will sollte zum altmodischen Setup greifen und Lautsprecher im Zimmer verteilen.

Insgesamt lässt sich also feststellen, dass alle Gaming Headsets ordentlich klingen. Keins davon kommt aber auch nur annähernd an die Qualität von selbst günstigen Studio Kopfhörer wie beispielsweise dem Beyerdynamic DT990 Pro heran.

Mikrofonqualität (30%) – Wer suchet der findet

Was in Sachen Mikrofonqualität von respektierten Herstellern angeboten wird ist gelinde gesagt dreist. Der HyperX Cloud Revolver X klingt unterirdisch schlecht. Die Stimme wirkt gedämpft und komprimiert. Beim Verwenden einer internen Soundkarte klart der Sound auf, dafür fängt das Gaming Headset an zu rauschen. Wir vermuten daher, dass HyperX durch digitale Rauschunterdrückung entgegenwirkt und dadurch die Qualität sinkt. Das reicht nicht mal fürs Gaming. Auf ungefähr demselben Level bewegen sich Sennheiser und Logitech. Auch hier ist die Qualität maximal mittelmäßig, beide Mikrofone klingen relativ dumpf. Beide Headsets sind fürs Gaming akzeptabel, Videos solltet ihr damit aber nicht einsprechen.

Das Razer Kraken 7.1 V2 klingt immer besser je mehr Software ihr in Synpase deaktiviert. Wichtig ist, dass ihr die Mikrofon­empfind­lichkeit auf 100% stellt. Mit den Standard­einstellungen konnten uns Gesprächs­partner kaum verstehen weil wir im Satz runtergeregelt wurden. Das Endergebnis ist akzeptabel und mit leichter Nach­bearbeitung sogar für Aufnahmen geeignet. Lediglich die Höhen wirken etwas schwach und Popps sind deutlich wahrnehmbar. Das Audio-Technica ATH-ADG1X wirkt etwas dumpfer als das Razer klingt dafür aber natürlicher. Zusätzlich stören die S-Laute kaum. Und falls doch, liefert Audio-Technica einen Popschutz mit. Daher gewinnt auch in Punkto Mikrofonqualität das Audio-Technica ADG1X.

Komfort (15%) – Zwischen Leder und Velours

Komfort ist sicherlich Geschmackssache. Allerdings gibt es auch bei Gaming Headsets einige Dinge die für die Bequemlichkeit unabdingbar sind. Klar ist, dass alle Headsets Over Ear sind. Während Ohrmuscheln aus Leder zwar einfacher zu reinigen und haltbarer sind, führen selbige im Sommer oder bei ausgiebigen Sessions zu ungewünscht warmen Ohren. Wir präferieren daher Muscheln aus Velours oder anderen Stoffen. Während HyperX, Razer und Sennheiser Leder verwenden, nutzen Logitech und Audio-Technica Stoff. Gleichzeitig ist das Material des G433 relativ rau und fühlt sich wenig ansprechend an. In Sachen Kopfhörerverstellung gefallen uns die Systeme von Audio-Technica und HyperX am meisten. Hier wird die Größe des Headsets durch das lose Kopfband automatisch angepasst. Zeitgleich führt das dazu, dass sich zumindest das Audio-Technica ATH-ADG1X nicht auf normalen Kopfhörer-Haltern hängen lässt. Die manuelle Einstellung der anderen Geräte funktioniert ordentlich, das Razer Kraken 7.1 V2 lässt sich allerdings am einfachsten genau einstellen. Auch die Mikrofonverstellung zeigt Unterschiede.

Razer und Audio-Technica ermöglichen durch die dünne und flexible Bauweise ihrer Mikrofone eine punktgenaue Platzierung. Das Cloud Revolver S kann nicht ganz mithalten, ermöglicht aber zumindest eine ungefähre Po­si­tionierung. Sennheiser und Logitech sind deutlich steifer und schnellen beim Biegen in ihre ursprüngliche Position zurück. Wer sich seines lauten Atems bewusst ist sollte das berücksichtigen. Zuletzt gehört zur Bequemlichkeit der Headsets natürlich auch deren Gewicht.

Hier profitiert das Sennheiser vom schmalen Aufbau und den Aussparungen am Kopfband, keines der Gaming Headsets ist aber unangenehm schwer. Letztlich setzt sich auch hier das Audio-Technica durch. Die günstigere Konkurrenz bleibt aber in Form von Razer und HyperX dran.

Verarbeitung und Design (15%) – Hochwertig bis ins kleinste Detail

Die Gaming Headsets dieses Vergleichs kommen allesamt von respektablen Herstellern. Daher überrascht der Umstand, dass die Verarbeitung durchweg auf hohem Niveau ist wenig. Die kleinen Unterschiede liefert daher das Design. Sennheiser und Logitech schneiden hier etwas schwächer ab als die Konkurrenz. Das Sennheiser sieht zwar gut aus, wirkt aber etwas einfallslos. Das G433 kommt in verschiedenen Farben und bietet daher eine gewisse, farbliche Auswahl. Leider gefällt uns der raue Stoff aus welchem die Oberfläche des Gaming Headsets besteht nicht. Das Revolver S gewinnt auch keinen Innovationsaward in Sachen Design, schafft es aber mit der eleganten Prägung und Naht auf der Oberseite des Kopfbands zu überzeugen.

Audio-Technica setzt auf ein schlichtes und stilvolles Äußeres. Die offene Cha­rakteristik des Kopfhörers wird durch das Gitter am Kopfhörer schön in Szene gesetzt. Das blaue Innen­leben wirkt hochwertig, während das Flügel-Design des Kopfbandes einen Touch Futuristik erzeugt. Razer verbaut RGB-LEDs in die Kopfhörer und setzt damit voll auf den Zocker Look. Das kann man mögen oder für unsinnig halten. Obwohl wir eher zur zweiten Gruppe gehören, muss man Razer die Konsequenz mit der sie ihre Designsprache über die Produktreihen hinweg durchziehen, anrechnen.

Lieferumfang (10%) – Verlängerungen sind Pflicht

Wer ordentlich Geld auf den Tisch legt kann auch erwarten alles für den Einsatz der Headsets zu erhalten. Überraschend schwach zeigt sich hier das Razer Kraken 7.1 V2. Ohne Klinkenadapter und mit einem relativ kurzen USB Kabel wurde es in unserem Setup schon knapp. Vor allem weil das Gaming Headset auch für die PS4 konzipiert wurde darf man sich als Kunde wundern.

Auch das Cloud Revolver S kommt ohne Verlängerung, zumindest ist das Kabel aber länger als beim Razer Kraken. Auch auf USB muss verzichtet werden, die Soundkarte endet in einer Klinke. Dadurch wird aber die Kompatibilität mit allen Plattformen gewährleistet. Das Audio-Technica ATH-ADG1X sowie das Sennheiser bieten beide ausreichende Verlängerungskabel. Audio-Technica legt noch einen Pop-Schutz fürs Mikrofon drauf, eine Soundkarte fehlt. Sennheiser inkludiert die USB Soundkarte, der Klinkenadapter muss aber nachgekauft werden. Den ausgeprägtesten Lieferumfang bietet das G433. Mit einer USB Soundkarte, zusätzlichen Ohrpolstern, einem Reiseetui sowie einem 3,5mm Klinkenkabel für die Konsolen ist alles dabei.

Editor’s Choice – Beyerdynamic DT990 Pro + AntLion MODMIC

Außer dem enorm teuren Audio-Technica als Allrounder oder dem Razer Kraken 7.1 V2 als Preis-Leistungs-Sieger möchten wir euch kein getestetes Gaming Headset wirklich empfehlen. Sennheiser, Logitech und HyperX sind zwar nicht schlecht, aber für etwas mehr Geld gibt es eine Lösung die selbst das ATH-ADG1X in den Schatten stellt.

Der Beyerdynamic DT990 Pro ist vielleicht der beste Kopfhörer den ihr für unter 150€ kaufen könnt. Als ich damals von meinem Sennheiser PC363D auf den 990 Pro gewechselt bin fehlten mir buchstäblich die Worte. In Musik die ich seit Jahren gehört habe fand ich plötzlich Details die mir vorher nie aufgefallen sind. Durch die offene Cha­rakteristik ist der Kopfhörers absolut fürs Gaming geeignet.

Kombiniert mit dem AntLion MODMIC erhaltet ihr sehr gute Audio- und Mikrofonqualität für knapp 200€. Das MODMIC ist ein abnehmbares Mikrofon. Es wird mit einem magnetischen Klebepad geliefert welches ihr problemlos an jeden Kopfhörer anbringen könnt.

Danach können die Kabel von Mikrofon und Kopfhörer mit den mitgelieferten Clips zusammengebunden werden. Das MODMIC übertrifft dabei die Qualität der meisten getesteten Headsets deutlich. Lediglich das Audio-Technica ist stärker. Wir empfehlen übrigens die günstigere V4 des Mikrofons da sich die klanglichen Unterschiede zur neusten Version in Grenzen halten. Um das volle Potential auszuschöpfen wird zusätzlich eine hochwertige Soundkarte benötigt, die die Kosten der Kombination weiter erhöht. Auch mit einer integrierten Soundkarte würden wir aber niemandem zum Audio-Technica raten, obwohl das Gerät der unbestrittene Testsieger ist. Die Kombination ist nicht nur günstiger, sondern klanglich besser und mit einem beinahe gleich guten Mikrofon ausgestattet.

Fazit zum Gaming Headset Test

Gaming Headsets verdienen ihren schlechten Ruf. Viele Geräte bieten schwache Audio- und Mikrofonqualität. Der Lichtblick ist das extrem teure Audio-Technica ADG1X welches unseren Vergleich dominiert.

Selbst für Streamer und YouTuber eignet sich das Gerät. Als Preis-Leistungs-Sieger etabliert sich, genau wie in der Capture Card Testreihe, einmal mehr Razer mit dem Kraken 7.1 V2. Für alle die kein Problem damit haben 30 Minuten ihrer Zeit zu opfern empfehlen wir unsere Kombination aus Beyerdynamic DT990 Pro und dem AntLion MODMIC. Wer das beste vom besten will muss selber ran. Wie immer unsere Szenarien:

Das Beste ist gerade gut genug.

Audio-Technica ATH-ADG1X.

Ich spare gerade auf den nächsten RGB Fidget Spinner.

Perfekt. Das Razer Kraken 7.1 V2 ist günstig und lässt sich farblich anpassen!

Über 300€ ist mir zu viel und ich möchte tollen Sound.

Greift zur Kombination aus Beyerdynamic DT990 Pro und MODMIC V4.

Ich möchte ein Gaming Headset für meine XBOX One und PC.

Dann greif zum Logitech G433.

Mit eurem neuen Gaming Headset fehlt eigentlich nichts mehr um eure Streaming Karriere zu starten. Außer ihr zockt auf der Konsole. Dann solltet ihr euch unsere Testreihe zum Thema Capture Cards ansehen. Vielleicht benötigt ihr auch noch eine günstigste Gaming Tastatur. Wir haben alles für euch vorbereitet!

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 1 / 5. Anzahl Bewertungen: 1

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?

Weitere Vergleiche

Menü