tolino vision 4 HD

Äußerlich nicht von dem tolino vision 3 HD zu unterscheiden, feilte tolino jedoch sehr zufriedenstellend an neuen Funktionen und innovativen Ideen für das neue Vorzeigemodell. Die leichte, handliche und angenehme Bauweise wurde dabei beibehalten, Rafinesse fand der 2016 erschienene eReader aber mit dem sogenannten „SmartLight“, dem „Easy2Connect“-Stecker und mehr Speicherplatz als ein Großteil der anderen eBook Reader. Somit muss das tolino vision 4 HD im eBook-Reader Test keine Angst vor vermeintlich namhafteren Modellen wie dem Kindle Paperwhite, Oasis, dem kobo aura H2O oder dem PocketBook Touch Lux 3 haben.

Das tolino vision 4 HD konzentriert sich zu 100% auf ein optimales Leseerlebnis. Dank der intelligenten Beleuchtung und der tollen Menüauswahl im Lesemodus ist das auch herausragend geglückt. Die tolle Handlichkeit und Auflösung ergänzen dieses Bild. Ein rundum sehr zufriedenstellendes Ergebnis, wer Wert auf ein tolles Lesen legt und keine weiteren Features braucht, wird von dem tolino vision 4 HD begeistert sein.

Eine kleine aber feine Innovation

Hebt man den Pappdeckel der Verpackung ab, findet man einen von der Optik gewöhnlich erscheinenden eBook Reader. Das tolino vision 4 HD hat mit den Maßen 16,3 x 11,4 x 8,1 cm (H x B x T) eine durchschnittliche Größe und gleicht damit fast dem Kindle Voyage. Doch auch wenn es auf den ersten Blick nicht gleich erkennbar ist, ist es das Ladekabel, das die erste Innovation darstellt. Das Micro-USB-Kabel, das ummantelt ist und somit nicht verknoten kann besitzt den sogenannten „Easy2Connect“-Stecker. Erst bei genauerem hinsehen erkennt man die symmetrische Form des USB-Steckers, bei dem also nicht mehr drauf geachtet werden muss, wie rum das Kabel in den eReader gesteckt werden muss. Genauer ist das im Video und auf unseren Bildern zu erkennen. Das Rad wurde dadurch nicht erfunden, aber es wurde eine sinnvolle Verbesserung geschaffen die überzeugt.

Das Gerät selbst ist dagegen eher klassisch aufgebaut. Der USB-Eingang befindet sich mittig an der unteren Kante des eBook Readers, direkt daneben liegt die winzige Öffnung zum resetten des Geräts. Wie bereits das tolino vision 3 HD arbeitet auch das vision 4 HD mit einer Home-Taste, die an Android-Smartphones erinnert. Auch diese wird über den Display bedient, physische Tasten gibt es nur am oberen Rand zum Ein- und Ausschalten des Geräts (links) und des Lichts (rechts).

SmartLight

Die zweite Innovation fällt vermutlich ebenfalls nicht jedem direkt auf. Doch je häufiger ihr das tolino vision 4 HD benutzen werdet, desto deutlicher wird es. Die „SmartLight“-Technologie passt nämlich die Beleuchtung und die Farbtemperatur der Tageszeit an (-sogar etwas besser als beim Kindle Voyage).

Untersuchungen ergaben, dass sich die Sehgewohnheiten des Menschen über den Tag verändern. Das für gewöhnlich eher bläuliche Licht der älteren eReader-Modellen geht deshalb vor allem abends stark auf die Augen und kann den Schlafrhythmus stören.

Aufgrund dessen ist die Beleuchtung des 6 Zoll Display morgens eher bläulich und abends eher in einem sanften orangenen Ton. Augenschonender kann so ohne große Gefahr für die Augen zu jeder Uhrzeit gelesen werden.

tap2flip

Zu diesem Lesegefühl zählt auch das „tap2flip“, das das Umblättern der Seiten durch ein leichtes Antippen der Geräterückseite ermöglicht. Somit sind Umblättertasten quasi in das Gerät mit eingebaut, eine tolle Idee, die schon seit dem tolino vision 2 dabei ist, allerdings teilweise störend war. Und ja, teilweise blättert man ungewollt Seiten um, sucht man sich eine andere Liege- oder Sitzposition zum Lesen oder so. Aber einmal die richtige Position gefunden, funktioniert das Feature gut und sogar das Umblättern macht Spaß. In den Einstellungen ist das Ganze aber auch abzuschalten, solltet ihr einfach nicht der Typ dafür sein. Es kann dann durch Wischen oder Tippen auf den Display geblättert werden.

Das tolino vision 4 HD verfügt über „onleihe“. Öffentliche Leihbibliotheken stellen somit verleihbare eBooks direkt übers Internet für das tolino vision 4 HD zur Verfügung.

Android liefert stabile Oberfläche

Anders als beispielsweise das PocketBook Touch Lux 3 arbeitet das tolino vision 4 HD mit einem angepassten Android-Betriebssystem. Und achtet man auf die Nuancen, stellt man unserer Meinung nach fest, dass Android in Sachen Übersichtlichkeit dem aktuellen Linux etwas nachsteht. Klar, so wirklich unübersichtlich kann es auf einem schwarz weiß Display nur für eBooks nicht werden, allerdings lassen sich einfache Buttons wie die Einstellungen oder das Benutzerkonto erst nach ein, zwei Klicks finden. Fast die Hälfte des Bildschirms nehmen die heruntergeladenen Bücher ein, um direkt weiterlesen zu können. Möchte man nach Titel oder Autor suchen, kann darunter auf „Meine Bücher eine neue Ansicht geöffnet werden die das ermöglicht. Auch die Art der Auflistung kann dort geändert werden.

Die andere Hälfte wird durch den Shop und die Top-Empfehlungen eingenommen. Ganz oben wird die Uhrzeit, der Wi-Fi-Empfang und der Akkustatus angezeigt. Darunter befindet sich die Bedienleiste, die allerdings nur ein Drop-Down Menü aufweist und eine Lupe für die Schnellsuchfunktion. Natürlich ist das absolute Geschmackssache, aber ein Zahnrädchen für die Einstellungen daneben würde vermutlich keinen stören und man hätte sich ein paar Klicks sparen können. Das ist allerdings nicht bewertungsrelevant, denn wie gesagt, das ist Ansichtssache und zudem Jammern auf hohem Niveau.

Hat man das Drop-Down Menü aufgerufen kann per Schieberegler der Flugmodus ein- und ausgeschaltet werden. Darunter befinden sich alle Menü-Punkte, wodurch man erkennt dass das tolino vision 4 HD nicht wie andere Modelle über weitere Features oder Spiele verfügt. Die Bücherhhändler, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom für die Entwicklung des tolinos zuständig sind, legen darauf  keinen Wert, sondern konzentrieren sich merklich auf die Verbesserung des Lesegefühls, zum Beispiel durch das SmartLight. Einen Web-Browser hat das Gerät aber trotzdem.

Tolles Menü im Lesemodus

Viele eBook-Verläge stellen ihre Produkte mit einem Verlagsstandard der Schriftart zur Verfügung. Das tolino vision 4 HD durchbricht diese Barriere und ermöglicht das Einstellen sechs verschiedener Schriften direkt im Lesemodus. Klickt man auf die Display-Mitte erscheint eine Taskleiste im oberen Display und ein Schieberegler im unteren Viertel des Displays. Dieses Menü gefällt uns sehr gut und bietet tolle Optionen um das Lesevergnügen nochmals zu verbessern. Zum einen kann zwischen hochkant und quer gewählt werden. Daneben kann jederzeit ein Inhaltsverzeichnis des aktuellen eBooks aufgerufen und zum gewünschten Kapitel gegangen werden. Nochmals rechts davon befindet sich eine Notizfunktion, mit der man Kommentare auf den Seiten verfassen kann oder bestimmte Passagen markiert und kopiert.

Doch das Neuste findet sich unter einem großen und kleinem „A“ in der Taskleiste. Klickt ihr darauf, findet ihr ein komplettes Schriftmenü, das überspitzt ausgedrückt schon etwas an Microsoft Word erinnert. Denn es ist die Schriftgröße, die Schriftart, der Zeilenabstand, die Ausrichtung und der Seitenrand einstellbar. Darunter befindet sich ein On-Off Schalter der den Verlagsstandard bestimmt. Der Verlagsstandard ist das voreingestellte Layout des eBook-Herstellers bezüglich der genannten Faktoren. Die Wertlegung auf das perfekte Lesen sticht hier erneut hervor.

Eine Stichwortsuche, ebenfalls in der Bedienleiste im Lesemodus, sucht den eingegeben Begriff innerhalb weniger Sekunden im kompletten eBook. So kann zu vergessenen Namen oder Orten schnell navigiert werden. Der Schieberegler im unteren Displaybereich lässt schnell viele Seiten überspringen und zeigt zudem das passende Kapitel zur Seitenzahl an.

Auch die Technik spricht Qualität

Betrieben wird das tolino vision 4 HD mit einem 1500 Milliamperestunden Lithium-Ionen Akku und einem 512 MB Arbeitesspeicher. Beim Testen hielt der Akku des Geräts aktiv für mehr als 60 Stunden. Das nur 174 Gramm schwere Gerät ist zudem als „wasserfest“ ausgeschrieben. Damit kann man zwar nicht unter Wasser lesen (warum sollte man auch), aber ein paar Wasserspritzer vom Pool machen dem eReader nichts aus. Mit 300 ppi Punktdichte und der bewährten E Ink Carta Technologie hat der Hersteller in Sachen Schärfe nichts anbrennen lassen. Mit einem Kontrast von 7,79:1 weist es denselben Wert wie das  tolino vision 3 HD auf. Generell besitzen nahezu alle Geräte des 6 Zoll-Segments mit 300 ppi einen fast gleichen Kontrastwert.

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