Google startet Hardware-Offensive

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Um 18 Uhr war es endlich soweit. Google stellt die neusten Geräte vor und betont erneut die Wichtigkeit von Machine Learning und AI. Erwartet wurden die neuen Smartphones Pixel 2 und Pixel 2 XL. Doch die Kalifornier haben weitaus mehr vor.

AI + Hardware + Software

So lautet das Kredo des Internetriesen. Und genau das wurde auch mit jedem vorgestellten Gerät genauestens befolgt. Den Anfang machte die erwartete, kleinere Version von Google Home. Der Google Home Mini erscheint am 19. Oktober und soll 59€ kosten. Neben der Sprachsteuerung lässt sich das Gerät auch mit Berührungen an der Oberseite bedienen. Dort befinden sich auch die vier Status LEDs die signalisieren wenn das Gerät zuhört oder arbeitet. Laut Google soll der Home Mini ordentlichen 360° Sound für seine Größe bieten. Natürlich ist auch der Mini Assistent Chromecast kompatibel und kann Videos und Inhalte auf euren Geräten streamen. Das Gerät erscheint in 3 Farben: Rot, Grau und Schwarz.

Gleichzeitig greift Google den Lieblingskonkurrenten Apple und ihren HomePod mit dem neuen Google Home Max direkt an. Der smarte Lautsprecher soll die beste Soundqualität des Home Lineups bieten, 20 Mal so laut sein wie ein normaler Google Home und auch bei maximaler Lautstärke fähig sein den Nutzer zu verstehen. Zusätzlich verspricht Google, dass sich der Lautsprecher das Klangbild entsprechend seiner Position dynamisch anpassen kann. Desweiteren soll das Gerät durch Machine Learning in der Lage sein, euren Tagesablauf zu verstehen und beispielsweise morgens leiser zu sein als abends. Auch unterschiedliche Arten von Inhalten wie Musik oder Nachrichten soll Max unterscheiden und sich entsprechend anpassen können. Der Lautsprecher unterstützt die bekannten Apps wie YouTube Music, Spotify, Play Musik, pandora und iheartmusik, zusätzlich kann das Gerät über Bluetooth und AUX verbunden werden. Google Home Max kann vertikal oder horizontal aufgestellt werden und erscheint im Dezember in den Vereinigten Staaten für 399$. Weitere Länder sollen nächstes Jahr folgen.

Der Assistent wird besser

Ein großer Bestandteil der Keynote war der Google Assistant. Mit dem neuen Feature Voice Match soll der Sprachassistent in der Lage sein unterschiedliche Nutzer voneinander zu unterscheiden und dadurch passende Ergebnisse für verschiedene Aufgaben auszugeben. So kann das Gerät automatisch euren persönlichen Kalender vorlesen wenn ihr ihn nach den nächsten Terminen fragt, selbst wenn das Gerät von mehreren Personen genutzt wird. Anrufe mit den Home Geräten sollen noch in diesem Jahr noch in England verfügbar werden, Deutschland wird wohl als eines nächstes Länder folgen. Zusätzlich nutzt das Gerät jetzt eure eigene Nummer um dem Angerufenen mitzuteilen, dass ihr anruft. Der Assistent soll nun besser auf alltägliche Routinen eingehen und morgens beispielsweise direkt das Licht anschalten. „Hey Google, good night“ aktiviert Sicherheitssysteme, schaltet die Lichter aus und gibt Infos wie den nächsten Kalendertermin und die Weckzeit aus. Mit dem Befehl „Hey Google, find my phone“ wird direkt eine Benachrichtigung auf euer Smartphone gesendet die auch im Lautlos Modus zu hören ist. iPhone Nutzer sollen stattdessen einen Anruf erhalten. 

In Zusammenarbeit mit dem Smarthome-Hersteller nest will Google weitere Wege der Vernetzung aufzeigen. Mit der passenden Kamera lässt sich so direkt ein Videofeed der Haustür auf einem Chromecast Gerät streamen. Mit Family Link will Google Eltern helfen ihre Kinder ans Thema Technik heranzuführen. Dazu führen die Kalifornier Lernspiele und Quizzes sein. Auch die Möglichkeit Geschichten vorzulesen wird implementiert. Durch eine Partnerschaft mit Disney können dabei auf bekannte Marken wie Mickey Mouse, Schneewittchen oder Star Wars zugegriffen werden. 

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Google feuert in alle Richtungen

Nicht ganz überraschend präsentiert Google das Pixelbook und nennt es selbst ein „high performance Chromebook“. Das Notebook erinnert von Design auf Aufbau her an das Surface Book von Microsoft. Es lässt sich in einen Tablet Modus umklappen und erhält einen separat erhältlichen Stylus. Mit einer Diagonalen von 12,3 Zoll, einer Dicke von einem Zentimeter und einem Gewicht von einem Kilogramm wird das Pixelbook angenehm tragbar sein und in jeden Rucksack passen. Das Display besitzt eine Pixeldichte von 235 ppi bei einer QHD Auflösung. Google verspricht eine Akkulaufzeit von 10 Stunden, das Keyboard des Laptops ist beleuchtet. Geladen wird das Pixelbook mit einem USB-C Ladegerät. Interessant ist die Verbindung mit den neuen Pixel Geräten. Durch „Instant Tethering“ kann das Pixelbook sofort auf das Internet des Smartphones zugreifen wenn kein WLAN verfügbar ist. Das erspart das Erstellen eines Hotspots. Auch der Google Assistant ist mit von der Partie und erhält sogar eine eigene Taste, links unten zwischen CTRL und ALT. Das Pixelbook erhält direkten Zugriff auf den Play Store. Snapchat und andere Entwickler sollen schon dabei sein spezielle Versionen ihrer Programme für das Notebook herzustellen. Es soll drei verschiedene Konfigurationen geben, darunter i5 und i7 Modelle. Da ChromeOS nicht durch seinen enormen Leistungshunger bekannt ist sollte auch die günstigste Konfiguration für 999$ ausreichend sein.

Der angesprochene Stylus nennt sich Pixelbook Pen und soll mit 10 ms Latenz enorm flüssig arbeiten. In Kombination mit dem Google Assistant ergeben sich interessante Einsatzmöglichkeiten. So lassen sich Teile von Bildern umkreisen um direkt eine Bildsuche zu starten. Beispielsweise könnt ihr auf einem Gruppenbild ein Gesicht markieren und Google spuckt den Namen des Prominenten aus. Dasselbe funktioniert auch mit Text. Der Pixelbook Pen soll 99$ kosten. Zusammen mit dem Pixelbook erscheint der Pen noch diesen Monat in den USA, Kanada und England. 

Zusätzlich dazu stellte Google auch noch die neue Version der VR-Brille Daydream vor. Die soll jetzt noch leichter und komfortabler sein, zusätzlich weißen die Kalifornier auf die Masse an neuen Apps hin. Durch eine Kooperation mit IMAX wird es nun auch hochwertige 360° Videos geben. Während der Nutzung lassen sich Inhalte auf Chromecast Geräte streamen um Freunde am Erlebnis teilhaben zu lassen.

Die größte Überraschung gelang Google mit der Vorstellung der Google Clips, eine Art KI-gesteuerte Kamera. Diese sucht nach besonderen Momenten und erlernt wichtige Personen. Danach lassen sich die Aufnahmen in Form von kurzen Snippets als Bild oder Motion Photo speichern. Durch ein Band an der Rückseite lässt sich die Kamera bequem platzieren. Clips erscheint demnächst und soll 249$ kosten.

Der Star des Abends

Alles nett, aber eigentlich warteten alle nur auf die erwarteten neuen Modelle der Pixel Reihe, Pixel 2 und Pixel 2 XL. Die von HTC und LG gefertigten Modelle wurden in den letzten Wochen mehr als ausreichend geleaked. Jetzt zeigt sich, dass die aktuellsten Veröffentlichungen korrekt waren. Beide Geräte sind annähernd identisch. Lediglich bei Design, Akku und Display gibt es Unterschiede. Das Pixel 2 misst 5 Zoll bei einer 16:9 Full HD Auflösung und einem AMOLED Display. Das XL kommt mit 6 Zoll und einer QHD+-Auflösung daher. Während das Pixel 2 mit 2700 mAh auskommen muss erhält das XL einen 3520 mAh starken Akku. Designtechnisch wirkt das XL mit seinem schmalen Rahmen und rundem Display deutlich moderner.

Die beste Nachricht zuerst: Das Pixel 2 wird auch weiterhin die beste Kamera eines Smartphones haben. Mit einem DXOScore von 98 konnte der Nachfolger des Pixels sogar 9 Punkte gut machen. Die Kamera unterstützt einen Portraitmodus, ähnlich dem des S8 und iPhone 7. Anders als die Konkurrenz verwendet Google dafür aber Machine Learning anstelle von zwei Kameras. Dadurch funktioniert der Portrait Modus auch mit der Front Kamera. Die genauen Spezifikationen der Kamera lauten: 12,2 MP, f/1.8, OIS und EIS, 4K bei 30 FPS, Full HD bis zu 120 FPS; 8 MP, f/2.4, Full HD bei 30 FPS.

Erwartungsgemäß verbaut Google den Snapdragon 835. Derselbe Prozessor betreibt auch das Galaxy S8. Ganz besonders gefallen uns die nach vorne gerichteten Stereo Lautsprecher. Nexus 6P Nutzer können also endlich upgraden. Dank POLED-Display gibt es nun auch das bereits bekannte Always-On-Display. Hier werden Notifications und ähnliches dargestellt. Zusätzlich erkennt das Pixel 2 automatisch Songs die abgespielt werden. Beide Smartphones bestehen aus Aluminium und Glas an der Rückseite, und sind wasser- und staubabweisend nach IP67. Durch Fastcharging sollen die Geräte innerhalb von 15 Minuten 7 Stunden Nutzung laden. Beide Geräte unterstützen Bluetooth 5.0 und kommen mit Active Edge Sensor der bei Druck auf den Rahmen des Smartphones den Google Assistant starten. Das Feature ist vom HTC U11 bekannt und soll sogar mit Hüllen funktionieren.

Letztes Jahr wurde Apple noch verspottet, dieses Jahr zieht auch Google nach und entfernt den 3,5 mm Port. Als Ersatz dafür wird ein USB-C zu Klinkenadapter beigelegt. Apropos Apple, angeblich würde der Umstieg von einem iOS Gerät auf das neue Pixel 2 lediglich 10 Minuten dauern. Man will ja keine wechselwilligen Kunden vergraulen. 

Das neue User Interface des Pixels sieht gut aus und ähnelt der bereits ausgerollten Oreo Version nicht mehr wirklich. Oben werden jetzt wichtige Infos wie Termine und Verkehrsnachrichten angezeigt. Die Google-Suche nimmt unten Platz und bleibt auf jeder Seite des Startbildschirms fixiert. Sehr stolz waren die Kalifornier auf Google Lens. Der Dienst erinnert an Samsungs Bixbi und soll helfen Informationen aus Bildern zu gewinnen. Allerdings klang die Moderatorin selbst nicht wirklich überzeugt und merkte direkt an, dass der Dienst noch in den Kinderschuhen stecken würde. Wir werden sehen.

Die beiden Geräte erscheinen am 19. Oktober und kosten hierzulande, Überraschung Überraschung, deutlich mehr als in den USA. Mit 800€ für die Basisversion des Pixel 2 und 939€ für das Pixel 2 XL schlägt Google ordentlich zu. Wer in den letzten Tagen mal nach dem aktuellen Preis des Galaxy S8 geschaut hat wird nachdenklich. Letztlich wurden noch die passenden Bluetooth Kopfhörer für die Pixel Reihe vorgestellt. Die Google Pixel Buds laufen 5 Stunden und kommen im Charging Case. Es gibt erneut drei Farben und die Kopfhörer ermöglichen Übersetzungen in Echtzeit. Wie gut das wirklich funktioniert bleibt abzuwarten. Das Ganze soll 159$ kosten.

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