Displayport oder HDMI?

Sowohl moderne PCs, als auch Laptops sind in der Regel mit einem HDMI-Anschluss und einem zusätzlichen DisplayPort-Anschluss ausgestattet. Beide Anschlüsse dienen zur schnellen Datenübertragung von Bild und Ton – doch für welche der beiden Optionen sollte man sich letztendlich entscheiden? Unser Ratgeber-Artikel verrät es dir.

DisplayPort oder HDMI: Welcher Anschluss ist der bessere?

Moderne Laptops werden immer kompakter und bieten daher nicht mehr allzu viel Platz zur Unterbringung von diversen Anschlussmöglichkeiten. Der VGA-Anschluss (Video Graphics Array) wurde das erste Opfer der Industrie und ist nur noch an älteren Geräten aufzufinden – was jedoch nicht sonderlich schlimm ist, da er mittlerweile als viel zu langsam und daher als veraltet gilt. Bei neueren Computern und Laptops wurde er längst durch den HDMI-Anschluss (High Definition Multimedia Interface ) ersetzt, über den sich mithilfe eines HDMI-Kabels sowohl Bild, als auch Ton übertragen lassen. Doch auch über einen DisplayPort-Anschluss, der bei vielen Geräten als alternative Anschlussmöglichkeit zur Verfügung steht, lassen sich Bild und Ton übertragen – weshalb sich vor allem unerfahrene Anwender die Frage stellen, welchen der beiden Anschlüsse sie denn nun verwenden sollen.

Um diese Frage zu beantworten, werfen wir nun einen Blick auf die Vorteile von HDMI und DisplayPort: Beide Anschlüsse übertragen deutlich höhere Datenmengen als der mittlerweile abgelöste VGA-Anschluss, wodurch sie im Umkehrschluss auch gestochen scharfe 4K-Bilder mit bis zu 60 FPS (Frames pro Sekunde) übertragen können. Dies war mithilfe eines VGA-Anschlusses nicht möglich, sodass die beiden Nachfolger definitiv die zeitgemäßeren Anschlüsse darstellen.

Die Übertragungsrate

Schaut man sich beide Anschlussmöglichkeiten jedoch etwas genauer an, stellt man fest, dass es durchaus den ein oder anderen Unterschied zu entdecken gibt. Ein handelsübliches HDMI 2.0 ist in der Lage, Übertragungsraten von bis zu 144 Hz zu erreichen, die im Gamingbereich absolut üblich sind, wenn man gerne zu aktuellen Spielen greift. Allerdings kommt diese Übertragungsrate nicht immer tatsächlich zum Einsatz, denn viele Hersteller geben ihren HDMI-Kabeln technische Einschränkungen mit auf den Weg, welche die Frequenzzahl drosseln. Entscheidet man sich für ein alternatives DisplayPort-Kabel in Kombination mit dem namensgebenden Anschluss, kann man sich hingegen darauf verlassen, dass die Übertragungsrate von 144 Hz in jedem Fall erreicht wird. Und damit nicht genug: DisplayPort-Kabel können auch durchaus Werte von 240 Hz und mehr erreichen, sodass dieses vor allem bei hohen Anforderungen des zu spielenden PC-Games bevorzugt werden sollte.

Ob man die höhere Übertragungsrate eines DisplayPort Anschlusses wirklich benötigt, hängt natürlich in erster Linie von der Nutzung des eigenen Computers oder Laptops ab: Wer lediglich im Internet surft, ab und Videoclips auf Youtube anschaut, Bilder bearbeitet oder Texte schreibt, braucht sicherlich keine pfeilschnelle Übertragungsfrequenz. Wer seinen PC jedoch zum Spielen von hochauflösenden Videospielen verwendet, sollte sich definitiv für den DisplayPort Anschluss entscheiden, da eine höhere Frequenz hier durchaus einen wichtigen Unterschied darstellen kann – kommt es doch bei zahlreichen Spielen (insbesondere bei taktischen Games wie Ego-Shootern) auf jede Millisekunde an, die über Sieg oder Niederlage entscheiden könnte.

Wichtige Unterschiede zwischen einem HDMI- und einem DisplayPort-Kabel findet man auch bei der Geschwindigkeit, mit der beide Kabel arbeiten: Das HDMI-Kabel bringt es in der aktuellen Version 2.1 auf eine Übertragungsrate von 38,4 Gbit/s, die aktuelle DisplayPort Version 1.4 schafft nahezu identisch gute 32,4 GBit/s in der Spitze. Etwas anders sieht es jedoch bei den älteren Versionen der beiden Standards aus: Bei HDMI 2.0 ist bereits bei 18 GBit/s Schluss, bei HDMI 1.4 sogar schon bei rund 10 GBit/s. Die ältere DisplayPort Version 1.3 bringt es hingegen auf 25,9 GBit/s. Zumindest der älteren Version hatte HDMI also bisher das Nachsehen, mittlerweile liegen beide Standards jedoch fast gleichauf.

Die Farbtiefe

Last but not least gibt es bei der Frage HDMI oder DisplayPort noch ein weiteres Kriterium zu beachten: Die Farbtiefe. Während ein DisplayPort Kabel „nur“ 30 Bit pro Pixel darstellen kann, bringt es ein HDMI-Kabel auf deutlich bessere 48 Bit pro Pixel. Davon sollten sich Gamer jedoch nicht wirklich abschrecken lassen, denn beide Kabel unterstützen zugleich die Darstellung von 8K-Auflösung. Somit ist man mit beiden Varianten optimal für die Zukunft gerüstet, da 8K-Auflösung als fester Standard derzeit ohnehin noch in weiter Entfernung liegt und selbst 4K erst noch im Kommen ist. Deutlich wichtiger ist die Thematik rund um die Farbtiefe allerdings für erfahrene Grafiker, Fotografen und Künstler, die häufig Bilder und Grafiken mit dem PC bearbeiten und auf die makellose Darstellung feinster Farbnuancen angewiesen sind.

Die verschiedenen Mini-Varianten von DisplayPort und HDMI

Ebenfalls noch wichtig zu wissen: Sowohl DisplayPort, als auch HDMI gibt es in verschiedenen Variationen. DisplayPort ist neben der klassischen Version auch als Mini-DisplayPort verfügbar und passt somit perfekt zu Thunderbolt-Buchsen der 1. und 2. Generation. Den HDMI-Anschluss gibt es hingegen als Mini- und Micro-Variante, welche in erster Linie an kompakten Notebooks zum Einsatz kommen, bei denen der Hersteller durch den kleineren Port schlicht und einfach Platz einsparen möchte.

Fazit

Obwohl sich HDMI und DisplayPort in vielen Punkten sehr ähnlich sind, bringen beide Anschlüsse ihre Vor- und Nachteile mit sich. Bevor man sich für einen der beiden Anschlüsse entscheidet, sollte man sich also einfach selbst kurz die Frage stellen, für welche Aufgabenbereiche man seinen Computer oder seinen Laptop verwenden möchte. Wer oft und gerne hochauflösende Spiele mit allerhöchsten Anforderungen spielt, sollte im Idealfall zu DisplayPort greifen, in allen anderen Bereichen ist man mit einer klassischen HDMI-Verbindung in der Regel mehr als ausreichend bedient.

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