Synology erfreut sich bester Beliebtheit. Die NAS Systeme des taiwanischen Herstellers gehören zu den besten auf dem Markt. Mit der Synology DS716+ II hat sich der Hersteller in unser kaltes Nerdherz geschlichen. Einfaches Design, tadellose Software und vor allem problemlose Bedienung stehen zu Buche. Den Sieg in unserem NAS-Server Vergleich verpasst das Gerät trotzdem, wegen des hohen Preises.
Der DS716+II ist ein rundum gelungenes Produkt. Einige kleinere Macken hat sie trotzdem, die größte liegt wohl beim Preis. Wer sich’s leisten kann wird eine Menge Spaß damit haben.
- Quad-Core-CPU mit AES-NI-Hardwareverschlüsselungsmodul
- Verschlüsselungsleistung bei über 226,09 MB / s Lesen, 138,04 MB / s...
- Bis zu 7 Laufwerke mit der Synology DX513 skalieren
Die Retterin in der Not
Es sah schon so aus als würde sich niemand finden. Niemand der uns das Mikrofasertuch aus der Tasche und die Samthandschuhe von den Krallen reißen würde. Doch dann kam die DS716+ II, ohne Pianolack. Matt schwarzes Plastik, elegant und natürlich nicht gerade ein Blickfang. Mehr ist bei einem Bürogerät aber auch nicht nötig und eins sei gesagt: In wenigen Wochen Alltag hat die DS716 die, auf den ersten Blick hübschere Konkurrenz überholt. Denn: Pianolack neigt nun mal dazu zu verkratzen und zeigt Staub und Schmutz sehr deutlich. Und bei Bürogeräten, die in erster Linie eine spezielle Aufgabe zu erledigen haben und ihr geknechtetes Leben an einer Stelle verbringen, hat ein Designelement das potentiell mehr Arbeit verlangt nichts zu suchen.
Die Synology DS716+ II wiegt 1737g bei Maßen von 23,28cm in der Länge, 10,38cm in der Breite und 15,8cm in der Höhe. Damit liegt die DiskStation sowohl in Sachen Gewicht als auch bei den Maßen im Mittelfeld der Geräte.
Die Vorderseite des Geräts hält die beiden Bays, 3 Status LEDs, einen USB Copy Button, einen USB Port sowie den Powerbutton. An den Bays erkennt man im unteren Bereich jeweils eine Aussparung. Das sind die Gegenstücke für die mitgelieferten Schlüssel. Gleich zwei gibt euch Synology davon an die Hand und das System funktioniert genauso einfach wie gut. Natürlich sei gesagt, dass diese Schlüssel niemanden, der es wirklich versucht, davon abhalten werden eure sensiblen Daten zu ergattern. Aber als Kindersicherung eignen sie sich bestens.
An der Seite des Geräts befindet sich ein stylischer Synology Schriftzug mit integrierten Noppen. Hinten befindet sich üblicher Weise der Lüfter, zwei Ethernet Ports, zwei USB Ports, ein Kensington Lock zur Sicherung des Geräts, ein eSATA Port, der Reset Button sowie der Stromanschluss.
eSATA ist ein Standard für die Verbindung mit externen Festplatten. Da SATA primär für die Verwendung innerhalb von Systemen geplant wurde, ist die Abschirmung nicht auf die Verwendung außerhalb des Gehäuses ausgelegt. eSATA löst dieses Problem und ermöglicht so die Verbindung mit externen Datenspeichern.
Installation einfach gemacht
Das erste kleine Ärgernis kam beim Versuch den Server mit Strom zu versorgen auf. Das Ladekabel ist etwas kurz, vor allem weil ein absurd großes Netzteil darin integriert ist. Geschenkt, dass keiner der Server ein Kabel zum Seilspringen mitliefert. Hier hätten aber ein paar Zentimeter mehr nicht geschadet.
Die DiskStation verwendet für die Installation der Festplatten einen Käfig. Um die Bays zu öffnen reicht ein einfacher Druck am unteren Ende. Eure HDDs legt ihr einfach ein und schraubt sie mit den beigelegten Schrauben fest. Sobald die Festplatten eingeschoben und die restlichen Verbindungen getätigt wurden, geht’s ab zur Installation. Dafür besucht ihr find.synology.com, nach kurzer Suche sollte eure Synology DS716+ II erscheinen. Klickt auf „Verbinden“. Danach werden die Festplatten formatiert und der DiskStation Manager installiert. Der Vorgang inklusive eines Neustarts dauert ungefähr 3 Minuten. Danach legt ihr eure Daten, sowie Server- und Benutzername fest. Um alle Funktionen zu nutzen, solltet ihr im nächsten Schritt QuickConnect für den Fernzugriff einrichten. Danach landet ihr im Hauptmenü des OS. In unserem Fall wurde uns sofort eine kleine aber hilfreiche Meldung eingeblendet. Unsere Netzwerkgeschwindigkeit betrug, aufgrund einer Energiespareinstellung in der von uns verwendeten FRITZ!Box, lediglich 100 MBit/s. Die DS716 war der einzige Server der diese Fehlkonfiguration bemerkte. Wenn das Gerät smarter ist als wir ist das ein gutes Zeichen.
Als Nächstes solltet ihr ein Volumen erstellen. Ihr findet diese Option im Speicher-Manager. Unter Volumen befindet sich links oben die Option „Erstellen“. Bei Synology könnt ihr zwischen den Modi „Schnell“ und „Benutzerdefiniert“ wählen, wobei letzteres eine genaue Auswahl von RAID Konfigurationen erlaubt. Synology’s Hybrid RAID klingt interessant und verspricht höhere Speicherkapazitäten. Wir würden trotzdem ein normales RAID Volumen empfehlen, vor allem weil wir nicht wissen ob sich SHR auch in anderen Systemen wiederherstellen lässt wenn euch die Synology DS716+ II mal abraucht. RAID dagegen ist universell und funktioniert überall, im Zweifelsfall auch in eurem Computer. Danach leitet euch der Installer schnell und unkompliziert durch die Volumenerstellung. Die Erstellung dauert, vor allem wenn ihr die Festplatten Prüfung aktiviert habt, relativ lange. Danach ist die Installation beendet.
Software die gefällt
Das Betriebssystem der DiskStation ist übersichtlich und gefällt uns gut. Im App Store trefft Ihr auf über 100 Programme, davon 51 direkt von Synology. Auch hier gibt es wieder viel für den Profi, der Standarduser wird die meisten der Apps nicht verwenden können. Es gibt allerdings nette Programme wie einen Kalender, E-Mail Clienten sowie einige Mediabibliotheken. Auch Plex ist wieder dabei, falls ihr bereits ein Abo abgeschlossen habt. Erfreulicherweise sind die Bibliotheken von Synology aber super und erfüllen ihre Aufgabe sehr gut. Video Station möchten wir hier hervorheben. Diese zieht Informationen für eure Serien und Filme nämlich direkt aus dem Internet und katalogisiert so alles von allein. Damit das funktioniert, müsst Ihr lediglich die einzelnen Bibliotheken „Film“, „TV-Serie“ sowie „Privatvideo“ einzelnen Ordnern zuweisen und eure Medien dort einsortieren. Eine TV-Serie im Film Ordner wird nämlich nicht erkannt. Das ist zwar nicht die bequemste Lösung (eine automatische Sortierung wäre sicher möglich und noch besser), aber Ordnung ist ja eine Tugend.
Auch die Android Apps haben uns zugesagt. Insgesamt gibt es hier 8 Apps zur Auswahl, Video, Foto und Audio sind getrennt voneinander. Für euren Cloud Zugriff sowie automatische Sicherung von Bildern gibt es DS cloud. Auch hier: einfach und sehr gut gemacht. Die Video App spielt 1080p Inhalte ohne Probleme ab, 4K Inhalte werden konvertiert. Wichtig ist hierbei, dass ihr dafür tatsächlich die DS Video App verwendet. Über DS File lassen sich Videos ebenfalls abspielen, hier kam es aber zu Problemen. Meist wird der Sound ohne Probleme abgespielt, während das Bild stockt. Man kann also davon ausgehen, dass nur DS Video tatsächlich eine Konvertierung startet. Die tatsächliche Auslastung des Servers bei eben diesem Vorgang ließ sich nur schwer feststellen. Manchmal raste der Server in die hohen 90er, manchmal blieb er im unteren Mittelfeld. Mehr als zwei 4K Kodierungen gleichzeitig waren aber zu keinem Zeitpunkt möglich, selbst wenn die Auslastung anderes zeigte.
Erneut hätte uns eine ordentliche App für alles gereicht, da jede App für sich gesehen aber gut funktioniert sind wir auch damit zufrieden.
Zurück zum OS, installierte Programme werden zuerst im Drawer links oben eingeordnet und können danach von dort auf den Desktop gezogen werden. So bleibt euer Homescreen aufgeräumt. Die Leistungsdaten wie CPU oder RAM Auslastung eures Servers lassen sich in der Taskleiste fixieren damit ihr stets den Überblick behaltet. Kleine Quality of Life Aspekte die die Synology DiskStation 716+ II für uns zu einem tollen Gesamtpaket, zumindest aus Software Sicht machen. Nicht zuletzt weil die DiskStation, wie bereits oben erwähnt, unseren dämlichen Fehler in Sachen Energiesparmodus enthüllt hat. Das wäre uns zwar noch aufgefallen, hätte uns dann aber sicherlich mehr Arbeit gekostet.
Schnell mit ärgerlichem Manko
Leistungstechnisch sind wir vom Synology NAS-Server absolut überzeugt. Mit stabilen 113 MB/s beim Lesen und 112 MB/s beim Schreiben gehört die Synology DS716+ II zu den schnellsten Geräten im Test. Wie bereits erwähnt funktioniert auch die Konvertierung von Videos tadellos und schnell. Gerne hätten wir die DiskStation daher zu unserem Testsieger gekürt. Immerhin handelt es sich hier um ein tolles Produkt. Leider ist der Spaß nicht ganz billig und die Synology 716+ II ist das teuerste Produkt in unserem Vergleich. Deshalb verliert sie natürlich in der Preis Kategorie wichtige Punkte und landet letztlich im oberen Mittelfeld. Aber: im Vergleich zu anderen Servern ist die DiskStation nicht maßlos überteuert. Wir müssen uns trotzdem an die Produktumgebung halten. Wer also bereit ist Geld in die Hand zu nehmen kann guten Gewissens zur Synology DS716+ II greifen. Alle anderen sollten sich beispielsweise den QNAP TS-251+ ansehen.
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Synology DS716+II 2... |
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