Die Frage nach der passenden Gaming-Hardware ist keine simple Ja- oder Nein-Frage. Jeder Spieler hat andere Bedürfnisse, interessiert sich für unterschiedliche Genres und hat ein anderes Budget zur Verfügung. Darum gibt es nicht die eine, gute Lösung für alle Bedürfnisse, sondern es können nur Empfehlungen für verschiedene Anwendungsbereiche gegeben werden. Ein Gaming-Trend möchte Hardware jedoch fast vollständig obsolet machen: Cloud-Gaming. Mit dem Stream werden Spiele nicht mehr auf dem eigenen Gerät ausgeführt, sondern nur noch die Spieldaten auf den Bildschirm übertragen. So spielt man selbst auf leistungsschwachen Laptops echte Leistungsfresser ab. Aber wird Gaming-Hardware mit Anbietern, wie Amazon Twitch Prime wirklich obsolet?
Wie funktioniert Cloud-Gaming?
Beim Cloud-Gaming greifen Spieler über ihr eigenes Gerät auf andere Server oder Geräte zu. So etwas Ähnliches kennen wir bereits aus der Zusammenarbeit von remoten Teams in Unternehmen. Mitarbeiter, die nicht im Büro sitzen, können trotzdem auf den Firmenserver zugreifen und von dort relevante Daten erlangen. Haben sie einen eigenen Stand-PC in dem Büro und sind geschäftlich auf Reisen, können sie außerdem mit Remote-Zugriff auf den Desktop zugreifen und sich darauf bewegen, als säßen sie direkt davor. Mit dem Remote Support wird einfach das Bild des PCs auf den Laptop übertragen, den der Mitarbeiter gerade nutzt, jedoch mit dem Zugang zur Festplatte, dem Nas-Server und allen wichtigen Bereichen. Bei Cloud-Gaming sieht das eigentlich nicht sehr anders aus. Dabei werden die Spiele nämlich nicht auf das eigene Gerät heruntergeladen, sondern auf einen externen Server, der besonders leistungsstark ist und das Spiel problemlos und ohne Lags abspielen kann. Auf den Bildschirm des Spielers wird dann nur noch der fertige Stream übertragen. Sofern eine gute Internetverbindung vorhanden ist, wird der Stream so zeitnah übertragen, dass dem Spieler kein Unterschied auffällt. Anbieter für Cloud-Streaming gibt es mittlerweile viele. So kann man z. B. mit einem Abo bei PlayStation Now verschiedenste Games von Sony ausprobieren. Eine PlayStation benötigt man dafür nicht, denn die Spiele können auch am PC gespielt werden, sofern ein passender Controller vorhanden ist.
Löst Cloud-Gaming den Gamer-PC ab?
Als man das erste Mal etwas von Cloud-Gaming hörte, waren einige davon überzeugt, dass dies die Zukunft der Gaming-Welt für immer verändern wird. Ganz so stark ist Cloud-Gaming allerdings bisher nicht eingeschlagen. Anbieter gibt es mittlerweile schon relativ viele, doch jeder von ihnen bietet nur eine begrenzte Auswahl an Spielen an. Besonders wenn es sich um Neuerscheinungen auf den Konsolen handelt, hat man kaum eine Chance, das Spiel auf anderem Wege zu spielen. Dazu muss eine PlayStation oder Xbox her! Aber auch viele PC-Games sind nicht in den Angeboten der Streaming-Dienste vorhanden. Daher benötigten leidenschaftliche Gamer in jedem Fall trotzdem ein leistungsstarkes Gerät, denn nur so haben sie die gesamte Auswahl vor sich.
Cloud-Gaming ist eine hervorragende Möglichkeit, um komplexe Titel zu spielen, ohne die passende Hardware zu besitzen. Für Hardcore-Gamer bietet das derzeitige Angebot jedoch trotzdem keine Alternative zum eigenen Gamer-PC oder den gängigen Konsolen, denn zu wenige Spiele werden mittlerweile tatsächlich im Stream angeboten. Außerdem kann es bei einer schlechten Internetverbindung zu Lags im Stream kommen, was besonders bei kompetitiven Spielen zum Verlust wertvoller Sekunden und Reaktionszeiten führen kann. Unser Fazit also: Cloud-Gaming ist eine spannende Erfindung, die sicherlich noch einiges zu bieten hat. Gaming-Hardware wird es derzeit allerdings auf keinen Fall ablösen!