Welches Speichermedium ist das sicherste?

Keiner kann leugnen, dass Datensicherungen dringend notwendig sind. Vor allem Menschen, die viel am Computer arbeiten und dort wichtige Dokumente ablegen, sollten regelmäßig ein Backup ihrer Daten erstellen. Doch nicht jedes Medium eignet sich dafür, Daten für längere Zeit zu archivieren: USB-Stick, SD-Karte und externe Festplatte verfügen jeweils über unterschiedliche Sicherheitsstufen.

Um der Sicherheit willen: Keine Cloud-Speicher verwenden!

Cloud-Speicher wirken in der Zeit der Digitalisierung wie eine effektive Wahl zur Speicherung von Daten. Ein Dokument in die Cloud zu laden, ist unglaublich einfach und bequem. Vor allem aber ist es kostengünstig. Denn Online-Anbieter wie Google Drive, iCloud und Amazon stellen Speicherdienste für wenig bis gar kein Geld zur Verfügung. Vertrauensvolle Menschen greifen daher häufig zur Cloud, wenn sie Daten speichern möchten.

Trotzdem sind Cloud-Speicher genau das Gegenteil einer guten Lösung. Zum Einen ist da der Sicherheitsfaktor: Trotz jeder Verschlüsselung befinden sich die Daten noch auf einem fremden Speichermedium und sind nur so sicher, wie der Anbieter sie macht. Zudem ist ihre Abrufbarkeit von der Internetverbindung abhängig. Gerade DSL verfügt häufig nur über sehr niedrige Upload-Geschwindigkeiten. Und wenn der gewählte Dienst oder das Internet einmal ganz ausfällt, sind auch die gespeicherten Daten nicht mehr erreichbar.

Kompakt, aber unsicher: CDs und USB-Sticks

USB-Sticks scheinen wie das perfekte Medium für die Datensicherung. Die Übertragung von Daten erfolgt in hervorragendem Tempo, dank der kompakten Größe kann der Speicher überall mitgeführt werden. Gegen Einflüsse der Umgebung ist der USB-Stick recht unempfindlich, er kann auch mal herunterfallen oder einen Spritzer Saft abbekommen.

Doch eben die geringe Größe kann zum Nachteil werden: Je häufiger der USB-Stick transportiert wird, desto leichter kann er auch verloren gehen. Eine Verschlüsselung ist auf den meisten Sticks nicht möglich, sodass jeder Finder auf die gespeicherten Daten zugreifen kann. Zudem können Daten von den bei USB-Sticks verwendeten Flash-Speichern für immer verlorengehen und sind nicht wiederherstellbar.

Auch die früher häufig verwendete CD oder DVD ist nicht so gut für eine Datenarchivierung geeignet, wie man glauben könnte. Zwar überdauert eine einmal beschreibbare BD-R HTL durchaus 100 Jahre, wenn sie richtig gelagert wird. Allerdings ist sie äußerst empfindlich und kann schon bei wenigen Kratzern den Geist aufgeben. Zudem bieten sowohl CD als auch USB-Stick meistens zu wenig Speicher für das vollständige Backup einer Festplatte. Da bringen auch die hohen Übertragungsraten nichts mehr.

SD und SSD als sinnvolle Optionen für die Datenarchivierung

Die SD-Karte stammt ursprünglich aus der Speicherung von Fotos und Videos. Notebooks oder Computer, die einen passenden Erweiterungsschacht bieten, können durch eine SD-Karte mit zusätzlicher Speicherkapazität versehen werden. Das Übertragungstempo ist hier ähnlich gut wie bei anderen modernen Speichermedien.

SD-Karten werden für gewöhnlich nicht zwischen verschiedenen Endgeräten ausgetauscht. Dadurch besteht nur ein sehr geringes Risiko für Schäden oder gar einen Verlust, wie es beim USB-Stick auftauchen würde. Die SD-Karte kann bei angemessener Nutzung ungefähr dreißig Jahre durchhalten.

Eine besonders hohe Geschwindigkeit bei der Datenübertragung von der Festplatte auf das Speichermedium bieten Solid State Discs. Den meisten Menschen sind sie mittlerweile unter der Abkürzung SSD geläufig. Bei einer externen SSD handelt es sich um einen NAND-Flashspeicher, in den die Daten geschrieben werden.

Da die NAND-Technologie noch vergleichsweise neu ist, lässt sich schwer einkalkulieren, wie lange eine SSD überleben kann. Experten tippen auf zehn bis zwanzig Jahre, wenn die Disc außer Betrieb genommen und richtig gelagert wird, können sich dabei aber auch verschätzen. Klar ist aber: Die SSD enthält keine Mechanik, die ausfallen oder durch Stürze kaputt gehen könnte und ist somit ziemlich resistent.

Die sicherste Variante: Externe Festplatten

Die externe Festplatte ist das am häufigsten verwendete Medium für Datensicherungen und damit immer noch ein Klassiker. Eine mechanische Festplatte (HDD) besteht aus mehreren, berührungslos magnetisierten Scheiben. Mittlerweile sind Speichervolumen von bis zu 10 Terabyte und sehr schnelle Übertragungsraten möglich. Auch die Wiederherstellung verlorener Daten ist auf externen Festplatten vergleichsweise gut möglich.

Große Datenmengen können auf HDDs hervorragend für eine begrenzte Zeit gespeichert werden. Mit der richtigen Lagerung übersteht eine externe Festplatte, die außer Betrieb genommen wurde, durchaus ein bis zwei Jahrzehnte. Danach werden die magnetischen Bauteile unbrauchbar und die gespeicherten Daten gehen somit verloren. Wer sichergehen möchte, sollte die Daten auf der externen Festplatte aller zwei bis drei Jahre erneuern.

Hitze, Feuchtigkeit und Magnetfelder können die Lebenserwartung einer Festplatte stark herabsetzen. Auch für Stürze ist sie aufgrund ihrer Mechanik recht anfällig. Aus diesem Grund wird empfohlen, immer zwei oder gar drei externe Festplatten mit dem gleichen Datensatz anzulegen. Das nennt sich auch die „goldene Dreierregel“. Vor der Einlagerung sollte auf allen Festplatten ein Schreibschutz installiert werden, um die Daten zusätzlich zu sichern.

Fazit

Viele Speichermedien sind tatsächlich ungeeignet für eine Datenarchivierung. So sind Cloud-Speicher nicht vertrauenswürdig, USB-Sticks können verloren gehen und CDs sind zu empfindlich. Am sinnvollsten und sichersten sind letztendlich externe Festplatten. Sie eignen sich für große Speichermengen innerhalb einer begrenzten Zeitspanne und verloren gegangene Daten können einfach wiederhergestellt werden. Zusätzlich stellen SD-Karten und SSDs effektive Speichermöglichkeiten dar.

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