NAS-Server: Das Mittelstück zwischen externer Festplatte und dediziertem Server

Wenn man sich unter NAS-Server nichts vorstellen kann, dann erfährt man in diesem Artikel was einen NAS-Server genau ausmacht, was man damit eigentlich machen kann und wie ein NAS-Server auch im privaten Bereich das Leben deutlich erleichtern kann.

Das Grundprinzip verstehen

Im Prinzip unterscheidet den NAS-Server nicht viel von einem herkömmlichen Computer, mit einer oder mehreren Festplatte(n). Ein Computer ist grundsätzlich immer über eine kabelgebundene Verbindung mit einem Router im Netzwerk verbunden.

Von dieser Stelle liefert er alle benötigten Daten an alle ihm angebundenen Geräte aus und bekommt Daten von eben diesen Geräten wie Computern, Smartphones, Laptops usw. Aus diesem Grund besitzt der NAS-Server daher auch unterschiedliche Namen wie zum Beispiel Netzlaufwerk oder netzwerkgebundener Speicher und noch viele andere Begriffe.

Die Kernfunktionen eines NAS-Server werden, im Gegensatz zu einem dedizierten Server der mit dem Internet verbunden ist, meistens gerade im privaten Bereich als lokaler Datenverteiler genutzt. Somit dient er meist als ein zentrales Speichermedium im Haushalt, von wo aus diverse Geräte (wie Computer, Smartphones etc.) mit Daten versorgt werden können.

In erster Linie dient dies zum sparen des Speicherplatzes und vereinfacht das Handling großer Datenmengen. Man stellt sich dazu vor, dass man eine große Musiksammlung von 50 GB hat. Da man seine Musik gerne immer und überall hören möchte, speichern wir sie natürlich auf dem Computer, auf dem Laptop oder auch am Smartphone.

Die komplette Sammlung belegt deshalb effektiv 150 GB Speicherplatz. Würde man aber einen NAS-Server nutzen und die Musik einfach immer zum jeweiligen Gerät streamen das gerade in Verwendung ist, hätte man immer noch Zugriff auf die komplette Sammlung, man würde jedoch nur die anfangs erwähnten 50 GB Speicherplatz benötigen.

Der NAS-Server hilft somit auch Speicherplatz zu sparen, wobei es sozusagen ein Archiv für größere Datenmengen ist. Die Art der Daten die auf dem Server gespeichert werden bleiben einem selbst überlassen. Genau wie auf einer Festplatte im Computer, kann darauf alles gespeichert werden was man möchte.

Dabei ist zu beachten dass nicht alle Daten fürs Streaming geeignet sind, ein Download direkt vom Server ist jedoch immer möglich. Die Bedienung selbst passiert nie direkt am Gerät, der NAS-Server wird von einem über das Netzwerk angeschlossenen Gerät (wie einem Laptop) in einem Browser verwaltet. Zum einen ist das sehr bequem und sorgt gleichzeitig dafür, dass der NAS-Server unabhängig vom verwendeten Betriebssystem bedienbar ist.

Gibt es sozusagen den „richtigen“ NAS-Server?

Unter den Servern gibt es nicht nur ein einziges beliebtes Modell. Die unterschiedlichen Modelle unterscheiden sich hierbei hinsichtlich der Leistung, der verschiedenen Komponenten im Inneren und auch durch die Festplatteneinschübe. Es gibt spezielle NAS-Server die auf die Umwandlung von Mediendaten spezialisiert sind.

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Diese CPUs können beispielsweise Videomaterial von 4K in 1080p Videos umwandeln, damit diese auf herkömmlichen HD-Fernseher angesehen werden können. Es gibt auch Geräte die für solch eine Aufgabe nicht so geeignet sind, diese können dafür aber besonders schnell bei SSD-Festplatten Datenoperationen umgehen oder beeindrucken durch die Geschwindigkeit bei der Datenverschlüsselung.

Dazu ist es wichtig bereits vor dem Kauf genau zu definieren wozu der NAS-Server primär genutzt werden soll. Auch die Anzahl der Festplatteneinschübe kann stark variieren. Es gibt bereits Modelle für den Endkunden mit nur einem Einschub. Bei einem NAS-Server für Unternehmen bringt man hingegen viele ,,Bays“ und somit auch Festplatten unter. Im privaten Gebrauch ist das nicht nötig, daher sind diese für den privaten Gebrauch völlig überdimensioniert. Möchte man sich einen NAS-Server für den privaten Gebrauch zulegen, so sollte man sich um Geräte mit einem bis vier Einschüben umschauen.

Daher gibt es auch bei den Schnittstellen unterschiede die es zu beachten gibt. Es gibt Geräte mit mehreren Gigabyte-Lan-Anschlüssen und auch Systeme mit zusätzlichem HDMI-Port, dieser ermöglicht einen direkten Anschluss an den Fernseher bzw. an den Server mit einem SD-Kartenleser. Die Möglichkeiten an Ausstattungsvarianten lässt also nicht zu Wünschen übrig. Der Kauf eines NAS-Server für den privaten Gebrauch sorgt üblicherweise für folgendes Schema.

Der Server wird einfach via Kabel an einen Router angebunden. An den Router werden folglich bestimmte Geräte angeschlossen. Soll der Zweck beispielsweise sein 1080p-Filme an einen Fernseher zu streamen, wäre es empfehlenswert dass die Verbindung über ein Kabel erfolgt. Der Grund dafür ist, dass WLAN für die Datenmengen in der Regel nicht ausreicht oder zu ungewünschten Aussetzern führt. Alles andere was nicht unbedingt eine Verbindung per Kabel benötigt, kann auch mit dem NAS-Server per WLAN kommunizieren.

Grundsätzlich reicht die WLAN Bandbreite aus, um Dokumente hin und her zu schicken, die Musik zu streamen, Videos in einer geringen Qualität zu schauen, kleine Mengen an Bildern zu senden oder um einfach die persönlichen Daten zu sichern. Sollte man über eine gute Signalqualität verfügen und moderne Router verwenden, kann man auch über WLAN versuchen etwas anspruchsvollere Aufgaben (wie zum Beispiel ein 1080p Streaming) durchzuführen. In der Regel ist der Server 24 Stunden am Tag in Betrieb oder eben dann, wenn man mit einem anderen Gerät darauf zugreifen möchte. Verfügt die Internetverbindung über die nötige Upload-Bandbreite, können theoretisch über weite Entfernungen aus der eigenen Wohnung Daten jeglicher Art abgerufen oder gestreamt werden.

Wo werden NAS-Server eingesetzt und wozu sie noch dienen

Wie bereits zuvor erwähnt sind diese Server vielseitig einsetzbar. Redet man mit anderen Besitzern darüber, wird man feststellen dass so ein System meist aus einem ganz speziellen Grund angeschafft wurde. Desto länger man das System verwendet, desto mehr Aufgaben wird man meist darüber laufen lassen. Es werden von Zeit zu Zeit immer mehr und neue Funktionen entdeckt werden, die man bisher auf eine umständlichere Art und Weise genutzt hat. Dazu muss man noch mehr über die vielseitigen Features eines NAS-Servers erfahren.

So können die Server auch als Backup-Medium genutzt werden und ein NAS-Server lässt sich perfekt für Backups verwenden. Bei Modellen welche vier Festplatteneinschübe vorweisen, steht so eine Kapazität von bis zu 40 TB zur Verfügung. Zudem gibt es für aktuelle Betriebssysteme Programme, mit denen Backups automatisiert werden. Ein NAS-Server eignet sich somit als Archiv für Daten, wie Fotos, aber auch für Dokumente mit materiellem Wert. Für kleine Unternehmen genügen daher oft schon Server aus dem Einstiegssegment, um deren Daten zu sichern und anderen Kollegen zur Verfügung zu stellen.

Der NAS-Server kann auch als Medien-Archiv genutzt werden und es können dabei Musik, Filme, Bilder & Co. verteilt werden. Dies funktioniert an klassischen, sowie computerähnlichen, als auch DLNA-fähigen Geräten (wie zum Beispiel Fernseher. Im eigenen Netzwerk können Bilder an alle angeschlossenen Geräte gestreamt werden. Außerdem übernimmt der Server bei Bedarf die Umwandlung der Inhalte in ein passendes Format, welches dann das Empfangsgerät versteht. Wenn man einen Blu-Ray Film als MKV-Datei sichert und diese auch auf dem iPad ansehen möchte, das leider MP4 als Dateiformat versteht? Dabei übernimmt der Server die automatische Transkodierung und das ganz ohne Zeitverlust.

Als besonders praktisch erweist sich ein Server dieser Art auch in Haushalten, in denen etwa eine bestimmte Serie für alle Familienmitglieder gleichzeitig zur Verfügung stehen soll, damit alle darauf zugleich Zugriff haben. Der Server kann sogar als eigene Cloud eingesetzt bzw. verwendet werden. Der Server hängt sehr wahrscheinlich am eigenen Router der mit dem Internet verbunden ist.

Deshalb kann man auch von unterwegs ganz einfach auf das Gerät und dessen Inhalte zugreifen. Durch Programme kann der NAS-Server dann in eine eigene Cloud verwandelt werden und der Vorteil ist dass man sich nicht an die oft mangelnde Sicherheit von Diensten wie Google Drive, OneDrive & Co. binden muss. Als Beispiel kann das im Urlaub sein.

Es werden Fotos gemacht und wie es dann oft kommt ist der Speicher auf der SD-Karte oder auf dem Handy plötzlich voll. Doch zum Glück besitzt man einen NAS-Server und kann einfach von überall aus die Bilder direkt auf den Server laden. Auch im professionellen Bereich können die Server eingesetzt werden. Anwender die schon etwas mehr Erfahrung in diesem Bereich haben, kaufen sich NAS-Server mit eigenem Mail-Server oder können über VPN-Verbindungen auch von außerhalb sicher auf das interne Netzwerk des Servers zugreifen. Dazu kann man auf Daten via sicherem FTP-Zugang oder auch dem komfortableren WebDAV-Standard zugreifen. Auch im Fall einer Gebäudesicherung kann ein NAS-Server treue Dienste erweisen.

Man kann diesen an eine Überwachungskamera koppeln und die benötigte Software um eine wirkungsvolle Überwachung zu bekommen, ebenfalls auf dem Gerät installieren. Dabei wurden nur einige Anwendungszwecke eines NAS-Server aufgezählt. Alle Funktionen aufzuzählen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Es kann also mit Sicherheit gesagt werden, dass das Gerät noch für viele weitere Aufgaben verwendet werden kann.

Wie sieht es mit dem Verbrauch und der Erweiterbarkeit aus

Ab einer Anzahl von zwei Festplatteneinschüben ist der Server auf Skalierbarkeit ausgerichtet. Die heutigen Geräte unterstützen die sogenannten RAID-Standards. Werden zwei Festplatten miteinander verkoppelt und erhöht man etwa die Datensicherheit durch die automatische Spiegelung von RAID 1 oder will man lieber die Geschwindigkeit der Datenträger durch RAID 0 erhöhen – die Wahl liegt ganz allein beim Nutzer. Natürlich können alle Festplatten auch für sich und ohne RAID-Verbund genutzt werden.

Der Stromverbrauch sollte allerdings nicht unterschätzt werden. Möchte man den NAS-Server permanent in Betrieb haben und nutzen, dann sollte man sich nach stromsparenden Modellen umsehen, denn das genügt völlig für den Hausgebrauch. Und es sollte sich auch nach den passenden Festplatten umgesehen werden, die auf Dauerbetrieb ausgelegt sind und ebenfalls wenig Strom verbrauchen. Man kann sich auch einen Eigenbau überlegen, denn es ist nicht zwingend nötig sich einen Server von einem der großen Hersteller wie Synology oder anderen Größen in diesem Segment zu kaufen. Wenn man sich Zeit nimmt und ein wenig tüftelt, kann jeder Nutzer aus einfachen Komponenten und kostenlosen Betriebssystemen einen eigenen Server bauen.

Natürlich ist dies ein höherer Aufwand als bei einem Kauf, dafür handelt es sich jedoch um eine preisgünstige Lösung. Für Anfänger in diesem Bereich ist jedoch empfehlenswert sich einen fertigen NAS-Server zu kaufen, dabei auf den Stromverbrauch zu achten und sich über den eigentlichen Nutzen des Servers klar zu werden.

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