Externe Festplatte verschlüsseln

Nach verschiedenen Daten-Skandalen in der Vergangenheit setzen immer mehr Firmen aber auch private Haushalte auf Verschlüsselungen. Diese kennt man hauptsächlich bei sicheren Datenübertragungen im Internet und beim Email-Verkehr.

Auch Laufwerke bis hin zum vollständigen Computer lassen sich vor unbefugtem Zugriff schützen. Sollte bei einem Einbruch eine externe Festplatte abhanden kommen, muss man sich bei einer Verschlüsselung keine Gedanken darüber machen, ob der Dieb die privaten Daten auslesen kann.
Um eine externe Festplatte zu verschlüsseln benötigt man eine Software die diese Aufgabe übernimmt. In unserem Beispiel verwenden wir die kostenlose Open-Source-Software „Truecrypt“.

Truecrypt herunterladen und installieren

Zuerst muss Truecrypt heruntergeladen und installiert werden.
Der Download ist unter folgendem Link zu finden: http://www.truecrypt.org/downloads (.exe, 3,30MB)

Hier wählt man den entsprechenden Download für sein System. Bei der Installation kann man sich entscheiden, ob die Programmdateien installiert oder nur entpackt werden sollen. Sollte man planen, den ganzen Computer zu verschlüsseln , muss die Installation gewählt werden. Werden die Dateien nur extrahiert, hat man die Möglichkeit, den Ordner von Truecrypt auch auf einem USB-Stick zu speichern um von jedem Computer aus auf seine externe Festplatte zugreifen zu können.

Externe Festplatte mit Truecrypt verschlüsseln

Nachdem Truecrypt gestartet wurde, bekommt man eine leere Liste mit Laufwerksbuchstaben und einige Funktionen angezeigt. Um nun eine externe Festplatte zu verschlüsseln, startet man den Assistenten mit einen Klick auf „Create Volume“.

Encrypt a non-system partition/drive” um ein einzelnes Laufwerk oder Partition zu verschlüsseln

Als nächstes öffnet sich der Assistent. Dieser fragt ab, ob man einen verschlüsselten Container, eine nicht-systemrelevante Partition oder Laufwerk erstellen, oder das vollständige System verschlüsseln will. Für die externe Festplatte nehmen wir „Encrypt a non-system partition/drive“. Im folgenden Fenster wählen wir „Standard truecrypt volume“.

Die Wahl des richtigen Laufwerks ist entscheidend

Nun wird man aufgefordert, die Partition oder Festplatte auszuwählen, welche verschlüsselt werden soll. In unserem Beispiel ist das Laufwerk G, angezeigt als \Device\Harddisk2\Partition1. Man sollte darauf achten, das richtige Laufwerk auszuwählen, denn im nächsten Schritt könnte es zu einem vollständigen Datenverlust kommen.

Die Wahl zwischen Formatierung oder verschlüsseln von bestehenden Dateien

Hat man sein Laufwerk ausgewählt und mit „Next“ bestätigt, wird nach der Methode der Verschlüsselung gefragt. Hier hat man die Auswahl zwischen der Erstellung eines verschlüsselten Laufwerkes durch eine Formatierung oder einer Methode, bei der die Verschlüsselung auch auf vorhandene Dateien angewendet wird. Da in unserem Beispiel keine Dateien auf der Festplatte vorhanden sind, wählen wir „Create encrypted volume and format it“. Diese Methode beansprucht weniger Zeit.

AES kann als Standard der US-Regierung wohl bedenkenlos übernommen werden.

Bei der nächsten Abfrage geht es um die Verschlüsselungsmethode. Sollte man eine andere Methode als AESbevorzugen, kann diese hier ausgewählt werden. Man kann hier aber die vorgegeben Einstellungen bedenkenlos übernehmen. AES wird als Verschlüsselungsmethode von der US-Regierung genutzt, wenn es sich um Dokumente mit höchster Sicherheitsstufe handelt.

Ein sicheres Passwort ist entscheidend bei jeder Art von Verschlüsselung

Im darauf folgenden Fenster folgt kann man einstellen, wie groß das neue Laufwerk sein soll. Da wir in unserem Beispiel die gesamte Festplatte verschlüsseln, können wir hier nichts auswählen.

Nun folgt die Passwort-Abfrage für die externe Festplatte. Nur wenn ein wirklich sicheres Passwort gewählt wird, ist die Verschlüsselung wirkungsvoll. Es wird empfohlen, eine Kombination aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen sowie Groß- und Kleinschreibung zu nutzen. Zu vermeiden sind Namen und Wörter, die auch in einem Wörterbuch zu finden sind.

Es folgt eine kurze Abfrage, ob man Dateien auf der Festplatte speichern möchte, die größer als 4 Gigabyte sind. Da man dies in der Regel selten im Vorfeld wissen kann, wählen wir hier „Yes“.

Der letzte Schritt ist die Formatierung. Hier wird durch die Bewegung des Mauszeigers automatisch ein Schlüssel generiert. Man hat hier noch die Auswahl zur Schnellformatierung („Quick Format“). Dies ist allerdings weniger sicher, weshalb wir hier keinen Haken setzen. Mit einem Klick auf „Format“ beginnt die verschlüsselte Formatierung der externen Festplatte. Ohne Schnellformatierung kann dieser Vorgang, je nach Größe der Festplatte, mehrere Stunden dauern.

Nach Abschluss der Formatierung ist die externe Festplatte vollständig verschlüsselt und einsatzbereit.

Verschlüsselte Festplatte nutzen

Um die externe Festplatte mit Verschlüsselung nutzen zu können, benötigt man wiederum Truecrypt. Wenn man die Festplatte einschaltet, wird das Betriebssystem nur eine unformatierte Festplatte vorfinden und fragt deshalb, ob das Laufwerk formatiert werden soll. Würde man dies durchführen, würden allerdings alle Dateien gelöscht.

Daher öffnen wir wieder Truecrypt. Auf dem Startbildschirm wählen wir nun einen gewünschten Laufwerksbuchstaben. Es folgt ein Klick auf „Select Device…“. Hier wählen wir wieder unsere Partition „G“ aus und bestätigen mit „OK“.

Anschließend klickt man auf „Mount“ und gibt im folgenden Fenster das Passwort ein, dass wir bei der Verschlüsselung angegeben haben und bestätigen mit „OK“.

Nach einem kurzen Moment sollte die externe Festplatte mit dem angegebenen Laufwerksbuchstaben zu finden sein. Nun kann man die Festplatte wie gewohnt aufrufen und benutzen.

Sollte man das Laufwerk nicht mehr benötigen, reicht ein Klick auf „Dismount“ in Truecrypt und niemand kann weiterhin auf die externe Festplatte zugreifen.

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