Wie funktioniert NFC?

NFC ist das Kürzel für die Technologie der Nahfeldkommunikation (Near Field Communication). Statt per Handeingabe oder Abruf aus Datenbanken gelingt der drahtlose Datenaustausch nach internationalem Übertragungsstandard einfach mit NFC-Visitenkarten in Sekundenschnelle. Hervorzuheben ist die Steuerfähigkeit von verschiedenen, kompatiblen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets.

Eigenschaften und Funktionsweise von NFC-Visitenkarten

Der Datenaustausch per NFC erfolgt über Distanzen von zehn bis zwanzig Zentimetern. Weitergeleitet werden die Datensignale per elektromagnetischer Induktion. Klassische RFID-Technik hat eine höhere Reichweite, ist aber ähnlich wie Bluetooth nicht annähernd so schnell wie der NFC-Datenaustausch. Das Herzstück einer NFC-Visitenkarte ist ein Speicherchip mit Mikroantenne. Beides zusammen lässt sich im Durchmesser ungefähr mit einem Ein-Euro-Stück vergleichen.

Die Speicherkapazität eines NFC-Tags ist mit 168 bis 2.048 Byte nicht groß, aber ausreichend für grundlegende Kontaktdaten. Wer sich für sein mobiles, kompatibles Endgerät eine passende App kauft, kann die Daten auf dem Tag beliebig personalisieren. Das erweitert die Verwendungsmöglichkeiten in kürzester Zeit, beispielsweise zu Marketingzwecken, erheblich.

Vor- und Nachteile der beiden Varianten

Für den drahtlosen Datenaustausch auf kurze Distanz kommen zwei Varianten von gespeicherten Daten in Betracht. Jede hat entsprechend dem Verwendungszweck folgende Vor- und Nachteile:

Variante Eins: Fest hinterlegte Kontaktdaten

Die Speicherdaten werden einmalig im Code der NFC-Visitenkarte hinterlegt. Das Smartphone kann sie von hier scannen und dem virtuellen Adressbuch hinzufügen. Allerdings muss für die kleinste Datenänderung immer ein neuer Code erstellt werden. Denn Anpassungen sind bei dieser Version nicht möglich. Dafür sind dauerhaft beständige Daten jederzeit sofort kontaktlos abrufbar.

Variante Zwei: Anpassungsfähige Kontaktdaten

NFC-Visitenkarten können bei Variante Zwei jederzeit nachträglich verändert werden. Ob nur ein Name oder die ganze Kontaktliste, das hängt vom Verwendungszweck und den Nutzeransprüchen ab. Ein Vorteil ist außerdem die Möglichkeit, ein persönliches Branding auf dem Code der NFC-Visitenkarte zu speichern und immer wieder zu verändern.

Voraussetzungen für die Nutzung

Die Entwicklung der NFC-Technologie hatte mehrere Hintergründe. Einmal sollte damit die Sicherheit beim kontaktlosen Zahlungsverkehr verbessert werden. Für Diebe ist es nämlich nahezu unmöglich, ohne unmittelbaren, engen Körperkontakt den Code abzurufen. Ein weiterer Grund ist die hohe Geschwindigkeit der simplen Datenabrufe mit anschließender Weiterleitung, beispielsweise von Kontoanfragen beim kontaktlosen Bezahlen.

Nötig sind dafür nur eine Karte mit NFC-Technologie und ein Empfängergerät für den Abruf. Fast alle mobilen Telefone der letzten Baujahre und neuesten Betriebssysteme können auf NFC mit ein paar Klicks eingestellt werden. Ganz junge Mobiltechnologie wird bereits werksseitig damit ausgeliefert. Noch nicht NFC-fähige Tablets, Smartwatches oder Lautsprecher lassen sich meist problemlos erweitern. Auch das nachträgliche Einstellen auf diese Funktion ist bei wenigstens 95 Prozent aller auf dem Markt verwendeten Smartphones und anderen mobilen Endgeräte möglich.

Verwendungsbeispiele

Großen Zuspruch erfährt die NFC-Technologie an Universitäten. Sie haben einen NFC-Chip in ihrem Institutsausweis. Damit lassen sich einfach mit NFC-Visitenkarten kleine Geldsummen transferieren, etwa für das häufiger fällige Kopiergeld für Lehrunterlagen. Ebenfalls kleine Beträge bis 25 Euro können mit GiroGo der deutschen Sparkasse kontaktlos und schnell per NFC bezahlt werden. Weitere derzeitige häufige Verwendungsbeispiele sind:

Bezahlservice in Supermärkten
Das Smartphone mit NFC-Funktion wird zum Bezahlen nur an das Terminal gehalten und sofort wird die Abbuchung ausgeführt.
Bezahlservice in Supermärkten
Das Smartphone mit NFC-Funktion wird zum Bezahlen nur an das Terminal gehalten und sofort wird die Abbuchung ausgeführt.
Fahrscheinzahlung
Neue Fahrscheinautomaten akzeptieren automatisch die NFC-Zahlmethode
Datenaustausch zwischen den Geräten
Die Geräte mit gleichem Betriebssystem und NFC-Chip werden aneinandergehalten und sofort Links, Fotos und Kontaktdaten ausgetauscht.
Informationsübermittlung via NFC-Tag:
Für veränderliches Onlinemarketing sind in Werbeplakaten Chips zur Datenweiterleitung integriert – Verlinkungen zur Webseite, Termine oder Slogans und Ankündigungen.
Befehlsausführung im Smart Home
Via App können Befehle individuell für die Haustechnik eingegeben und bei Bedarf aktiviert werden. Beispielsweise lässt sich damit rechtzeitig vor Arbeitsbeginn Bluetooth am Arbeitsplatz aktivieren oder beim Weggehen das häusliche WLAN abschalten.
Individuelle Erinnerungshilfe:
Terminerinnerungen für den nächsten Kurs im Fitnessstudio, das Mädelstreffen oder die Abholung von Sachen aus der Reinigung werden einfach mit NFC-Visitenkarten gespeichert und abgerufen – schnell, pünktlich und stets veränderlich, sobald sich die Termine ändern.

NFC-Visitenkarten nach Aspekten der Digitalisierung und des Umweltschutzes

Ohne Zweifel ist die hohe Datensicherheit ein zukunftsweisender Aspekt auf der Pro-Seite von NFC-Technologie. Die Verbesserungen reichen, aber weit über rein technische Überlegungen hinaus:

Digitalisierung

Die Digitalisierung ist ein komplexer Bereich heutiger Unternehmensführung. Dabei müssen enorme Datenmengen möglichst fehlerfrei und schnell übertragen werden. Übertragungsdistanzen bergen das Risiko des Datenverlustes, der Datenverstümmelung und des Datenklaus. Trotz ständiger Verbesserungen sind solche Risiken noch nicht vollständig behoben.

Im Umkehrschluss ist Datenübertragung umso sicherer, je kürzer der Übertragungsweg und die Übertragungszeit sind und je geringer die ausgetauschten Datenmengen. Bei den vielen winzigen Details der Digitalisierung erleichtert dies die gesamte Prozesssteuerung vor allem im Austausch zwischen Geschäftspartnern, aber auch mit Endkunden und intern unter Abteilungen.

Während für neuen Datenaustausch im großen, digitalen Umfang ständige Aktualisierungen von Dateien nötig sind, ist die NFC-Technologie für tausend kleine Zwecke völlig ausreichend. Ein paar Grunddaten sind praktisch mit einem Wimpernschlag ausgetauscht. Sind ständige Datenänderungen nötig, reicht eine Ergänzung oder Änderung auf dem NFC-Chip, schon ist die Aktualisierung erfolgt.

Nachhaltigkeit

Solange die Stromversorgung des Empfängergeräts gewährleistet ist, lässt sich jede gewünschte Aktion ohne nötige Energieversorgung des NFC-Chips durchführen. Einfach mit NFC-Visitenkarten bezahlen oder Daten übertragen, verbraucht nur einmal in vielen Gebrauchsjahren ein paar Gramm Kunststoff.

Neueste Varianten bestehen aus recyceltem Material oder Bioplastik (beispielsweise aus Zuckerrohrfasern statt mit Erdölanteilen). Damit hinterlassen sie langfristig einen deutlich kleineren CO2- und Schadstoff-Fußabdruck in der Umwelt als konventionelle Kunststoffe. Haltbarkeit und Funktionalität sind dabei ebenbürtig.

Herkömmlich übertragene Datenmengen erfordern enorme Energiemengen in den entsprechenden Servern. Von NFC-Visitenkarten gelangen die Daten ohne jeglichen Energieverbrauch zum Empfänger. Die Technologie funktioniert somit energieneutral. Im Vergleich zur Visitenkarte aus Papier lassen sich Änderungen in der digitalen Beschriftung schnell und papierlos vornehmen.

Ein Komplettaustausch der ganzen Karte ist erst nötig, wenn der Chip endgültig verbraucht und der Kunststoff bis zur Unkenntlichkeit an Materialermüdung leidet. Das ist erfahrungsgemäß erst nach Jahrzehnten der Nutzung der Fall.

Fazit

Heutzutage lassen sich Bezahlvorgänge einfach mit NFC-Visitenkarten ohne Einschieben oder Eintippen durchführen. Viele simple Datenübertragungen werden inzwischen von der nachhaltigen, datensicheren NFC-Technologie übernommen. Sie entlastet viele Prozesse im Zeitalter der Digitalisierung und erfordert keinerlei komplizierte Vorbereitungen oder Ausstattungen.

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